Medizinische Anwendung
Nicht alle Handschuhe bieten entsprechenden Schutz, weshalb Sie immer auf die richtigen Symbole achten sollten. Zunächst sollte auf der Packung des Produkts "medizinische Untersuchungshandschuhe" in Verbindung mit dem Schriftzug "EN 455" vermerkt sein. Für diese Norm gibt es kein bestimmtes Symbol. Nur Handschuhe, die nach der medizinischen Prüfnorm EN 455 Teil 1-4 geprüft wurden, sind für medizinische Anwendungen qualifiziert.
Schutz vor Viren
Sie sollten sicherstellen, dass Handschuhe nach EN 455 geprüft sind. Schutzhandschuhe können grundsätzlich auch als persönliche Schutzausrüstung (PSA-BV) getestet und zugelassen sein. Die Kennzeichnung in dem Fall ist ein CE-Zeichen, gefolgt von CAT II oder CATIII. Darunter befindet sich ein Symbol mit der Norm EN 374-5 und der Aufschrift VIRUS. Dies besagt, dass die Handschuhe von einer dritten Stelle getestet wurden.
Handschuhe für medizinischen Einmalgebrauch
Auch wenn es mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist, kann es nach der Verwendung zu einer Zersetzung des Handschuhs kommen. Daher sollten generell Einweghandschuhe niemals wiederverwendet, gewaschen oder getrocknet werden und sind nach dem Gebrauch sicher zu entsorgen.
Materialien
Medizinische Handschuhe sind in der Regel aus Nitril, Latex oder Vinyl hergestellt. Bedenken Sie jedoch, dass sich das Material von Vinylhandschuhen ausdehnt und Poren bilden kann. Dadurch besteht die Gefahr dass Krankheitserreger wie Pilze, Bakterien oder Viren in den Handschuh eindringen können. Es ist daher ratsam Vinylhandschuhe nur für kurze Zeit zu tragen bzw. Schutzhandschuhe aus Nitril und Latex zu verwenden.
Nitril vs Latex
Ja, beide Typen von Handschuhe werden im Rahmen der Prüfnorm EN 374-5 VIRUS häufig gegen denselben Virus getestet. Bitte prüfen Sie grundsätzlich die Angaben auf der Rückseite der Verpackung. Wenn das Wort VIRUS unter dem Symbol fehlt, wurden die Handschuhe nur auf Bakterien und Pilze getestet. Unsere medizinischen Nitril- und Latexhandschuhe von ABENA wurden gemäß EN 374-5 auf Viren getestet.
Handschuhe aus Polyethylen (PE)
Handschuhe aus PE (Kunststoff) wirken nur als physische Barriere und schützen davor, dass etwas direkt auf die Hände gelangt. Sie schützen nicht vor Viren und Bakterien und können auf keinen Fall mit medizinischen Handschuhen verglichen werden. Da es keine Prüfnorm für PE-Handschuhe gibt, kann nicht garantiert werden, dass sie den Qualitätsanforderungen eines medizinischen Handschuhs entsprechen. Diese Handschuhe können Löcher oder Poren aufweisen, durch die Flüssigkeiten und Viren die Schutzbarriere durchdringen können.
Mikroben
Auf keinen Fall dürfen Handschuhe desinfiziert werden weil das Desinfektionsmittel die Oberfläche des Handschuhs so erheblich beschädigt, dass Viren und Bakterien eindringen können. Bevor Sie die Handschuhe anziehen sollten Sie außerdem sicherstellen, dass Ihre Hände trocken sind, besonders wenn Sie Ihre Hände vorher desinfiziert haben. Vor dem Anziehen muss der Alkohol unbedingt ausgetrocknet sein. Sollten die Hände durch den Alkohol feucht sein, besteht die Gefahr, dass die Oberfläche des Handschuhs bricht und einreißt.
Leistungsanforderungen
Eine Permeationszeit bei Viren festzustellen ist leider nicht möglich denn Schutzhandschuhe gegen Viren werden nicht auf eine bestimmte Zeit getestet. Chemikalienschutzhandschuhe hingegen werden z.B. gegen Formaldehyd getestet und mit einer genauen Durchbruchszeit angegeben. Im Umgang mit gefährlichen Chemikalien sollten Sie die Durchbruchszeiten der jeweiligen Stoffe genau prüfen und dannach handeln. Die entsprechenden Angaben finden Sie immer in den Datenblättern des Herstellers.
Bakterien vs Viren
Bakterien, Mikroalgen und Pilze sind Einzeller. Viren (z. B. Corona-Viren) sind keine eigenständige Lebewesen und können sich als Eiweisshülle nicht selbst reproduzieren. Sie sind außerdem nicht überlebensfähig, weil ihnen ein eigener Stoffwechsel zur Gewinnung von Energie fehlt.